Links und Presse

Ein Elternratgeber:

https://www.autismus.de/fileadmin/user_upload/Elternratgeber_final.pdf

Die Selbsthilfegruppe in der Presse

Kölnische Rundschau vom 24.11.2016 Seite 41 / RKL-LOK

Angst vor fremden Räumen

VON BRITTA HAVLICEK Brühl.

An den Tag, an dem sie die Diagnose für ihren Sohn erhielt, erinnert sich Magdalena Pryydun noch gut. Es war vor acht Jahren, als sie mit ihrem damals vier Jahre alten Victor beim Kinder- und Jugendpsychologen war und der ihr eröffnete: Victor hat Autismus. „Für mich ist eine Welt zusammengebrochen“, erinnert sich die 51-Jährige. „Ich habe sofort an den Film Rain Man mit Dustin Hoffman gedacht. Ich hatte große Angst, dass mein Kind nicht in der Welt zurechtkommt.“ Bereits als Victor zwei Jahre alt war, merkte Magdalena Pryydun, dass ihr Junge sich anders entwickelte als andere Kinder. Er war langsam, besonders mit der Sprache. Und er hatte gar nicht reagiert, wenn sein Name gerufen wurde. Für die Familie begann eine regelrechte Odyssee. Magdalena Pryydun wurde mit Victor zum Kinderarzt geschickt, der verwies sie ans sozialpädiatrische Zentrum, es ging zu Therapeuten und weiteren Ärzten. Bis sie dann zur Autismusambulanz für Kinder nach Köln gelangte und die Psychologen die Diagnose Autismus stellten. Magdalena Pryydun hat nicht lange gezögert und das Schicksal in die Hand genommen. Gemeinsam mit Victor machte sie verschiedene Therapien, sie meldete ihn zum Sozialkompetenztraining an, brachte ihn zu Gruppentherapien, ermöglichte ihm Kinderturnen und besuchte mit ihm verschiedene Spielgruppen. „Es ist so wichtig, dass diese Kinder mit anderen Kindern zusammen sind“, sagt Magdalena Pryydun. „Das sollte man als Eltern unbedingt fördern, damit sich das Kind an Gesellschaft und andere Kinder gewöhnt.“ Ihre Erfahrungen möchte die Brühlerin gerne weitergeben. Schließlich hat sie gerade in den ersten Jahren Gespräche mit Eltern vermisst, die ebenfalls ein Kind mit Autismus haben. „Natürlich habe ich mit Freunden darüber geredet“, so die 51-Jährige. „Aber wenn sie selber nicht betroffen sind, ist es mehr ein einseitiges Erzählen und kein gemeinsames Reden.“ Deshalb hat Magdalena Pryydun beschlossen, eine Selbsthilfegruppe für Eltern von Kindern mit Autismus zu gründen. Dort sollen alle Fragen, Sorgen und Tipps auf den Tisch kommen und besprochen werden. Heute ist Victor zwölf Jahre alt und besucht die Gesamtschule in Brühl. Er ist ein wenig introvertiert, er schaut selten jemanden in die Augen und hat Vorbehalte, wenn es darum geht, fremde Räume zu betreten. Wie so viele angehenden Teenager findet er Mathe „eher doof“ und McDonald’s umso besser. Magdalena Pryydun ist stolz auf ihren Sohn. „Dass er sich so gut entwickelt hat, ist auch der Verdienst davon, dass wir nie aufgegeben haben.“ Wie häufig sich Victor als kleines Kind auf den Boden geworfen und geschrien hat, wenn er in die Spielgruppe gehen sollte, weiß sie nicht mehr. „Ich weiß nur, es war schlimm, aber ich habe es durchgezogen – Victor zuliebe.“ Das erste Treffen der Selbsthilfegruppe für Eltern von Kindern mit Autismus findet am Samstag, 10. Dezember, 15 bis 17 Uhr, im SkF-Familienzentrum St. Margareta, Mühlenstraße 85a statt. Bei dem Treffen wird es eine Kinderbetreuung geben. Nähere Informationen gibt es beim Selbsthilfe-Büro Rhein-Erft-Kreis des Paritätischen, 02233/9799541. www.selbsthilfe-rhein-erft.de BRITTA HAVLICEK

Autismus und Corona

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